Der Anfang
- Johanna
- 18. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Vor zwei Wochen bin ich nach London geflogen. Ziemlich überstürzt, wenn ich genauer drüber nachdenke. Und doch fühlt es sich so an, als wäre ich schon Ewigkeiten hier.

Ja, man hätte das ganze etwas entspannter machen können. Einen Tag vorher meinen Kram zusammenzusuchen, verzweifelt die Koffer umpacken damit ich am Flughafen nicht draufzahlen muss und dann die Panik, die kurz vor Abflug aufkam. Aber ein bisschen Stress und Angst gehört wohl dazu. Da ich es auch geschafft habe, ohne größere Probleme in mein Wohnheim einzuziehen, ist die Zwischenbilanz trotz geringfügiger Planlosigkeit sehr gut.
Als ich an diesem einen Samstag nun im alten Zimmer meiner Schwester saß und versuchte, Kleidungsstücke in winzige Lücken zu stopfen, war genau das mein einziger Gedanke: Wie kann ich meinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen? Emotionalen Support hat eine meiner besten Freundinnen Emily geliefert, die spontan über Nacht geblieben ist. Und das war auch nötig, denn Packmeisterin Mama war in Lüneburg. Stolz wäre sie auf mich gewesen, jeden Hohlraum habe ich gefüllt, jeden Platz effektiv ausgenutzt. Und am Ende des Tages war es geschafft. 50 Kilo, verteilt auf zwei Koffer und einen Rucksack, sollten mich nun nach Großbritannien begleiten.
Von Schlaf konnte kaum die Rede sein, denn mein Kumpel Justin musste mich um 3:30 in der Früh zum Flughafen fahren. Eine schnelle Umarmung, ein paar Tränen und ich setzte meine Maske auf und suchte mein Gate. Mit einem Augenzwinkern schenkte mir die Mitarbeiterin an der Gepäckaufgabe mein Kilo Übergewicht und damit war die erste Hürde auch geschafft.
An den Flug kann ich mich kaum erinnern, auch nicht, wie genau ich zum Wohnheim gekommen bin. Das erste was ich sah, als ich die King's Cross Station verließ, war das "German Gymnasium". Was eine Ironie.
Google Maps, zurzeit meine Lebensversicherung, führte mich dann in mein zukünftiges Zuhause. Die Menschen waren auch super nett, sogar meine Koffer wurden mir zwei Stockwerke in mein Zimmer getragen (der Helfer tut mir bis heute leid). Einmal Bettzeug besorgt, Kleiderschrank eingeräumt, Bad begutachtet und zack, der Umzug war auch geschafft.
Momentan verbringe ich sehr viel Zeit mit vier Mädels, mal als Gruppe, mal alleine. Serena habe ich direkt an meinem ersten Tag getroffen, sie saß in der Lobby des Wohnheims und ich habe sie sehr plump gefragt, ob wir was essen gehen wollen. Bis heute ist sie eine der liebsten Personen, die ich hier bisher kennengelernt habe. Zoya wohnt in dem Zimmer neben mir und macht ebenfalls ein Auslandsjahr, sie kommt aus den USA. Laurie wohnt zwei Stockwerke über uns und ist wie eine kleine Schwester. Gleiches gilt für Eve, die aus Frankreich für ihr gesamtes Studium nach London gezogen ist.
Und das war es auch schon fast für die ersten Tage. Was sonst so passiert ist, könnt ihr im nächsten Blog nachlesen!
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